Nachdem Legende Andi Paulus im letzten Spiel als Torwart einige Unsicherheiten zeigte, stand am 23. Spieltag sein Bruder Ralf zwischen den Pfosten beim Heimspiel gegen die Zweitvertretung des SV Nufringen. „Ich habe in meiner Karriere noch kein einziges Gegentor bekommen“, prahlte der 51-Jährige vor dem Spiel. Kein Wunder, denn früher war der heutige Abteilungsleiter eigentlich Mittelfeldspieler. Ein weiteres Kuriosum brachte diese Personalie mit sich. Ralf und Tim Paulus standen als Vater-Sohn-Duo gemeinsam auf dem Platz. Es war also alles angerichtet für einen unterhaltsamen Fußballnachmittag. Bereits nach einer Viertelstunde hatten die Zuschauer zwei Tore gesehen. Die Nufringer Führung konnte Kapitän Florian Kreidl ausgleichen. Es gab Chancen auf beiden Seiten, doch es ging mit dem Unentschieden in die Halbzeitpause.
Zu Beginn der zweiten 45 Minuten brachte Ralf Schneider mit Patrick Fahrner, Yannik Schneider und Karim Fordjani gleich drei frische Kräfte. Diese kurbelten das Offensivspiel des SVD an und die Deckenpfronner Zweite hatte genug Chancen, um gar fünf Tore zu erzielen. Doch der Ball wollte einfach nicht ins Netz. Und wie so oft im Fußball bewahrheitete sich das Sprichwort: „Wenn du sie vorne nicht machst, kriegst du sie hinten rein.“ Nach einem Freistoß aus dem Mittelfeld herrschte Unordnung im Deckenpfronner Strafraum und Keeper Ralf Paulus irrte umher. Für den Nufringer Stürmer war es ein Leichtes, den Ball ins leere Tor einzuschieben. Doch die Mannen von Ralf Schneider gaben sich nicht auf und starteten eine Schlussoffensive. Florian Kreidl hatte eine Riesenmöglichkeit, doch schoss freistehend mitten in die Arme des Torwarts. Und so liefen bereits die letzten Sekunden der Partie, als sich Ralf Paulus ins Offensivspiel einschaltete. Durch seine Präsenz und Zurufe schnappte sich Aaron Paulus den Ball und fasste sich ein Herz. Der 20-Jährige ließ die Nufringer Abwehrspieler wie Slalom-Stangen aussehen und umkurvte einen Gegenspieler nach dem anderen. Als er dann schließlich alleine vor dem Torwart stand, blieb er ganz cool und schob den Ball zum umjubelten 2:2-Ausgleichstreffer ins Tor. Danach pfiff der Schiedsrichter ab.
Beide Trainer waren sich nach der Partie einig, dass das Unentschieden in Ordnung geht, obwohl die Nufringer mit einem Punkt deutlich besser leben können als der SV Deckenpfronn II. „Das sind alles geile Jungs“, sagte Ralf Paulus grinsend nach dem Spiel. „Jetzt machen wir uns als Mannschaft noch einen schönen Abend.“